samedi 7 mars 2020 – 19:00 Passé

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Musique

Soir et Matin

Rudolf Steiner Schule - Bienne

In Osaka, Japan, geboren, begann Tomomi Hori (*1987) bereits mit fünf Jahren Klavierunterricht zu nehmen. Ihr Bachelor-Studium am Klavier schloss sie 2010 an der Universität Osaka mit Diplom und Auszeichnung ab. Bei Patricia Pagny an der Hochschule der Künste Bern in der Schweiz erwarb sie 2015 ihren Master of Arts in Music Performance. Während dieses Studiums hat sie auch bei Edoardo Torbianelli Hammerklavier, bei Dirk Börner Cembalo, bei Corina Belcea und Antonio Meneses Kammermusik studiert.

L. Boulanger und G. Tailleferre

Heute ist Tomomi als Solopianistin, Kammermusikerin und Korrepetitorin in der Schweiz und im umliegenden Europa aktiv. Im Rahmen des Tasti‘Era-Projekts hat sie in Zusammenarbeit mit Patricia Pagny bereits mehrere Konzerte in Städten wie Rom, Wien und Strasbourg gegeben. Ihr Debütalbum veröffentlichte Tomomi im April 2014, mit Werken von Beethoven, Brahms, Ravel und Luciano Berio.

Désirée Pousaz (*1980) begann nach der neusprachlichen Matura in Brig ihr Musikstudium beim SMPV in Basel und schloss dieses mit Lehr – und Konzertdiplom ab (Hauptfach bei Claudia Dora). Zusätzliche Anregungen bekam sie in Meisterkursen bei Gàbor Tàkacs-Nagy, Sylvie Gazeau, Christine Ragaz und Detlef Hahn. Sie spielte während ihrer Gymnasialzeit im Schweizer Jugend- Sinfonie-Orchester (SJSO) und war danach langjähriges Mitglied der basel sinfonietta und des 21st Century Orchestra Luzern. Als Zuzügerin wirkte sie in verschiedenen professionellen Projektorchestern der Schweiz mit.

Von 2014 bis Anfang 2017 war sie Konzertmeisterin des neugegründeten Orchestre de Chambre du Valais. Sie lebt als freiberufliche Musikerin in Basel. www.desireepousaz.ch

Kaspar Zwicky (*1951)
Erster Cellounterricht bei Gilbert Rossi (Bern). Ausbildung bei Alexandre Stein in Zürich und Radu Aldulescu in Paris, Gstaad und Maastricht.
Ergänzender Unterricht bei Claude Starck (Zürich) und Jörg Baumann (Berlin). Meisterkurse u.a. bei Arto Noras sowie Sandor Vegh (Kammermusik).
1973-1981 Orchestertätigkeit in verschiedenen Orchestern in der Schweiz (Orchestergesellschaft Biel, Berner Symphonieorchester, Kammerensemble von Radio Bern).
1981-1987 Solocellist im Radio- und Symphonieorchester Stavanger (Norwegen). Seit 1988 wechselweise wohnhaft in Basel und Haugesund (Norwegen). Vielseitige Aufträge in Kammermusikgruppen, Kammerorchestern, als Solist sowie auch als Cellolehrer und Kursleiter (u.a. 1989 – 2016 an der Musikakademie Basel).

Komponistinnen und Werke

Der Abend (als Beginn der Nacht) und der Morgen (als Tagesanfang) gehören zu den leicht erfahrbaren Polaritäten, deren unterschiedliche Ausprägung wir jeden Tag aufs Neue erleben!
Die beiden Komponistinnen Mel Bonis und Lili Boulanger haben je zwei Triostücke komponiert, in denen sie ihre Abend – bzw. Morgenstimmungen darstellen. Während Louise Farrencs Trio ganz in der musikalischen Tradition desAbendlandes steht, kommen bei Germaine Tailleferre immer wieder mal auch Klänge des Morgenlandes vor.

D’un soir triste (Eines traurigen Abends) und D’un matin de printemps (Eines Frühlingsmorgens) sind zwei Werke, die Lili Boulanger (1893 – 1918) um 1917 bis 1918, am Ende ihres Lebens komponiert hat. Es sind davon verschiedene (handschriftliche) Fassungen für unterschiedliche instrumentale Besetzungen erhalten, wovon die Triofassung die älteste ist. Bei beiden Kompositionen fällt sofort die Ähnlichkeit der Themen auf. Von ihrer Aussage her könnten sie jedoch nicht gegensätzlicher sein: Das„Abend“-Stück ist traurig, klagend und schmerzlich, das „Morgen“-Werk dagegen lebhaft, unruhig und auch ein wenig ironisch.
Der Herausgeber Eberhard Mayer schreibt zu Soir et Matin von Mel Bonis (1858 – 1937): Die beiden spätromantischen – impressionistischen Stimmungsbilder sind feinsinnige, melodiöse, knapp gefasste Stücke. In Soir dominieren grosse gesangliche Melodiebögen, und vor uns entsteht eine beschauliche, beruhigende Abendstimmung. Im Kontrast dazu wird der erwachende Morgen (Matin) durch eine schillernde Harmonik mit Chromatismen und ungewöhnlichen Modulationen heraufbeschworen, die nicht selten in Grenzbereiche der Tonalität reichen.

Konzertberichte in der „France Musicale“ und in der „Revue et Gazette Musicale de Paris“ belegen eine Vielzahl von Aufführungen der Klaviertrios op. 33 [und op. 34] vonLouise Farrenc (1804 – 1875). Immer wieder wird in der Presse der Bezug zu den klassischen Vorbildern betont. Vom Trio Es-Dur heisst es, es sei „digne de ceux grands maîtres par l’inspiration des plus charmantes mélodies et l’ingénieux travail harmonique des idées“.

Wenn der Tag ein Sinnbild für eine Lebensspanne ist, beginnt die Geschichte des Klaviertrios von Germaine Tailleferre (1892 – 1983) am Morgen (1916 bis 1917), als sie ein dreisätziges Stück komponiert, das sie wegen des 1. Weltkrieges leider sein liess. Sechzig Jahre später, also am Abend ihres Lebens, nahm Tailleferre die Komposition wieder hervor, als das Kulturministerium sie um ein unveröffentlichtes Werk bat. Daher behielt die nun ältere Madame Tailleferre den 1. und 3. Satz und fügte zwei neue Sätze ein, d.h. sie formte die Komposition in ein viersätziges Trio um, das in seiner endgültigen Fassung 1978 aufgeführt wurde.





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